Bogenarten

Langbogen

Er wird hauptsächlich im Bereich des 3-D-Jagdbogenschießens und des Feldbogenschießens verwendet. Der Langbogen ist für viele Laien der Inbegriff des Bogens, denn „Robin Hood hatte ja auch so einen Bogen“. Ein Langbogen besteht aus einem Stück Holz. Moderne Langbögen werden auch aus mehreren, zusammengeleimten Holzschichten gefertigt. Zieleinrichtungen sind nicht erlaubt, man schießt „instinktiv“, d. h. das Ziel kommt ins Blickfeld, der Schütze spannt den Bogen in Richtung des Ziels und schießt ohne lange zu zielen. Es werden nur Holzpfeile verwendet.

Recurvebogen
Nach asiatischen Vorbildern wurde um 1940 der moderne Recurve-Bogen entwickelt. Hauptunterschied zum Langbogen: Beim Recurvebogen liegt die Sehne an den Bogenenden an, beim Langbogen nicht. Bei einem 3-teiligen Bogen können beiden Wurfarme zum leichteren Transport vom Mittelstück abgenommen werden. Die Wurfarme sind – je nach Preisklasse und persönliche Anforderung des Schützen – aus verleimtem Holz, Glasfiber oder Carbon. Das Mittelstück wird beim klassischen Anfängerbogen aus schichtweise verleimtem Holz gefertigt. Turnierbögen besitzen Mittelstücke aus gegossenem oder gefrästen Leichtmetallegierungen. Verschiedenes Zubehör (Visier, Stabilisator, Dämpfer) ergänzt diesen Bogen. Er kommt in allen Bereichen zum Einsatz (Indoor/Outdoor/Feldbogen/3-D-Jagdbogen), sofern es die jeweiligen Regeln erlauben und ist bei den Olympischen Spielen zugelassen. Ohne das angeführte Zubehör wird er als Blankbogen bezeichnet.

Compoundbogen

Dieser ist der genaueste und stärkste, aber auch technisch aufwendigste Bogen.  
Auffällig sind neben seiner kurzen Bauweise die an den Wurfarmenden angebrachten Rollen und Exzenter. Ein zusätzliches Kabel, welches parallel zur Sehne verläuft, wickelt sich beim Auszug des Bogens um die Exzenter und übernimmt so einen Teil der Zugkraft (Flaschenzug). Mit diesem System kann der Schütze mit einer Gewichtsreduzierung von bis zu 85 % rechnen. Das Bogenmittelstück ist aus Leichtmetall gefräst, die Wurfarme werden aus Carbon gefertigt. Das Visier wird durch Wasserwaage, Scope (Vergrößerungsglas) und Peep-sight (Sehnenlochvisier) ergänzt. Der Schütze löst den Pfeil mit einer Auslösehilfe (Release). Schwingungen beim Abschuss werden mit Stabilisatoren gedämpft. Für das Zuggewicht gibt es keine Beschränkung. Compoundschützen verwenden Aluminium- oder Carbonpfeile. Der Compoundbogen ist mit Ausnahme der Olympischen Spiele auf allen Turnieren zugelassen.